8. November 2003, 10:21
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Gast | Problem: P2PFund: Versicherung für Tauschbörsen Nutzer
Zitat: Gnutella-Entwickler gründet P2P-Versicherung
Als Antwort auf die andauernde Klagekampagne der US-Musikindustrie gegen Tauschbörsennutzer hat der Gnutella-Entwickler Serguei Osokine jetzt die Website P2PFund.com ins Leben gerufen. P2PFund.com verspricht Tauschbörsennutzern im Falle einer juristischen Auseinandersetzung mit der Recording Industry Association of America (RIAA) finanzielle Unterstützung. Dabei bedient sich das Projekt des Modells einer Versicherung: Nur wer mindestens fünf US-Dollar pro Monat zahlt, kann mit Zuwendungen im Falle einer Klage rechnen. Wer freiwillig mehr zahlt, soll zudem entsprechend höhere Versicherungsprämien kassieren können. Anzeige
Gleichzeitig will P2PFund registrierten Musikern Geld zukommen lassen. Als Maß für die Höhe dieser Zuwendungen soll ihre Popularität auf Tauschbörsen-Netzwerken dienen. Um diese zu ermitteln, will P2PFund laut Osokine auf Firmen wie das kalifornische Unternehmen Interactive Group zurückgreifen, die den Netzwerkverkehr populärer Tauschbörsen analysieren. Idealerweise wolle er das Geld komplett an die Musiker weiterleiten und diese monatlich bezahlen. Doch wie viel die Musiker tatsächlich erreiche, hänge nicht zuletzt von der Entwicklung der Klagekampagne ab. "Zuallererst sind wir unseren Nutzern verpflichtet, die sich darauf verlassen, dass P2PFund ihre Gerichtskosten bezahlt", meinte Osokine gegenüber heise online.
Noch beschränkt sich die Website allerdings lediglich darauf, unverbindliche Absichtserklärungen potenzieller Nutzer entgegenzunehmen. Osokine dazu: "P2PFund braucht eine kritische Masse von Nutzern, um den Betrieb aufzunehmen." Es mache keinen Sinn, bereits Geld einzusammeln, wenn man seinen Nutzern nicht gleichzeitig auch einen wirksamen Rechtsschutz garantieren könne. "Der geschätzte Umsatz des ersten Geschäftsjahres sollte bei mindestens einer Millionen Dollar liegen, sonst macht es erst gar keinen Sinn, damit anzufangen", betont Osokine.
Der Gnutella-Entwickler ist auf die Idee einer P2P-Versicherung gekommen, nachdem er sah, mit welchen Problemen Spenden-Projekte zur Unterstützung von verklagten Tauschbörsennutzern zu kämpfen haben. "Der Spendenfluss erreicht schnell seinen Höchststand, wenn die Öffentlichkeit von Leuten erfährt, die Hilfe brauchen, um dann wieder zu versiegen", erklärt Osokine. Spenden seien wunderbar, doch für ein dauerhaftes Engagement müsse man die Leute persönlich einbinden.
Langfristig sieht Osokine für P2Pfund eine Rolle als Vermittler zwischen Musikindustrie und P2P-Nutzern. "Unser Ziel ist es, dass unsere Rechtsschutzabteilung ihr Geschäft aufgeben kann", erklärt er dazu. Tauschbörsen könnten ein Segen für die Musikindustrie sein, wenn sie den Kampf um Kontrolle aufgeben und sich stattdessen selbst bei P2PFund registrieren würden, um Geld von den zahlenden Nutzern zu bekommen. "Das klingt natürlich wie Science Fiction", gibt Osokine zu. "Aber wir würden damit nur wiederholen, was die Verwertungsgesellschaften schon seit Jahrzehnten tun." Eine derartige Pauschalabgaben-Lizenzierung werde sich früher oder später durchsetzen. "Je früher es passiert, desto mehr Geld kommt Musikern zugute, und desto weniger den Anwälten beider Seiten dieses Konflikts." (Janko Röttgers) / (jk/c't)
| Eigentlich ist die News ja schon n bisschen alt, hab aber vergessen sie zu posten. Wers noch nicht gelesen hat, für den ist es sicher interessant... http://www.p2pfund.com |
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